Leserbrief zu EU-Kommission hat eine Neuzulassung von Glyphosat angekündigt
Sind wir noch zu retten?
Im Jahr 2050 gibt es nur noch weniger Insekten, Vögel oder andere wildlebende Tiere. Die Böden sind unfruchtbar, die Flüsse ausgetrocknet und die Wälder verschwunden. Wenige Superreiche leben sicher und bequem in Glashäuser mit aufwendiger künstlicher Atmosphäre. Aber 99 Prozent der Weltbevölkerung ist in die Barbarei zurückgefallen und muss täglich ums Überleben kämpfen, weil es aufgrund der extremen Klimabedingungen nur wenig Trinkwasser und keine Tiere gibt und die Böden unfruchtbar sind. Unter diesen Menschen gibt es eine Familie mit dem zehnjährigen Emil. Emil fragt eines Tages sein Großvater Willi: “Opa Willi, erzähl doch bitte von den Geschichten, wie es früher einmal war, als du jung warst”. Opa Willi antwortete: “Als ich so alt war wie du, da konnte man noch in herrlichen Wälder spazieren gehen oder in Flüsse schwimmen und in unserem Garten konnte man noch Gemüse anbauen. Emil fragte darauf: “Aber warum hast du damals nichts gegen den Klimawandel unternommen?”.
Opa Willi antwortete: “Vor 27 Jahren hatte die EU-Kommission eine Neuzulassung des Pflanzengiftes Glyphosat für weitere zehn Jahre angekündigt. Ich kann heute noch nicht verstehen, wie die Politiker zu dieser Entscheidung gekommen sind. Es gab nur wenige Gründe für die Entscheidung, wie Macht, Gier und Bequemlichkeit, aber viele Argumente dagegen. Damals gab es ein kurzes Zeitfenster und wir hätten alles ändern können. Ich wollte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Ich würde auf die Straßen gehen und zum Klimastreik aufrufen, ähnlich wie die Gelbwesten in Frankreich im Jahr zuvor. Ich würde zum Boykott aller Lebensmittel und Getränke aufrufen, die mit Pflanzengifte belastet sind. Ich würde mich nicht mehr auf die Politik verlassen, sondern selbst aktiv werden. Weil Veränderungen immer aus dem Volk kommen, das habe ich mittlerweile verstanden. Ich kann die Wut der jungen Leute sehr gut verstehen“.